Voraussetzung für maximale Authentizität ist, dass das virtuelle Fahrzeug seinem realen Pendant so ähnlich wie irgend möglich ist. Das war beim BMW M4 GT4 der gemeinsame Anspruch von BMW Motorsport und iRacing. Was benötigt man dafür? „Wir brauchen vom Fahrzeug drei Dinge: die Laserscans, die CAD-Daten und Fotos als Referenz“, erklärt Brian Simpson, Senior Art Manager bei iRacing. „Die Zusammenarbeit mit BMW Motorsport war diesbezüglich einfach, denn wir haben genau die Daten bekommen, die wir brauchten. Ich musste nicht wie bei anderen Fahrzeugen selbst aufwendige Recherchen starten, ich konnte einfach das gelieferte Material verwenden.“ Dittrich erklärt den Ablauf der Datenübermittlung: „Alles beginnt mit dem Lizenzvertrag, der die Basis für den Austausch der sensiblen Daten darstellt. Dann bekommen die Entwickler zwei mehrere Gigabyte große Datenpakete: Die CAD-Daten mit allen Spezifikationen der Fahrzeugteile. Das sind exakt dieselben Daten, die ein Lieferant von uns bekommt, um das reale Bauteil zu fertigen. Zusätzlich hat iRacing ein reales Fahrzeug, in diesem Fall den BMW M4 GT4 von Turner Motorsport, gescannt. Im zweiten großen Datenpaket befinden sich alle Informationen zur Fahrdynamik. Den gleichen Datensatz verwenden wir, um zum Beispiel eine Rundenzeiten-Simulation zu machen, oder um unseren BMW Motorsport Simulator zu betreiben. Darin enthalten sind unter anderem Dämpferkurven, Motorleistungskurven, Achskinematiken, Gewichtsverteilung, Aerodynamikwerte: Alles, was wir an Zahlen für das Auto ermittelt haben, haben wir an iRacing weitergegeben.“ Dittrichs Fazit der Zusammenarbeit: „iRacing weiß am Ende genauso viel über das Fahrzeug wie unsere Kundenteams.“